Schade! Schade!

Jammerschade! dass es der Kölner Stadtverwaltung nicht gelungen ist, die 700 vergammelten Kölner „Spielplätze“ umzutaufen in 700  pfiffige, flotte „Spiel- und Aktions-Flächen“. Wie wird es jetzt weitergehen? Kann es überhaupt noch weitergehen zu Köln am Rhein?

Ja!

Wo der Staat versagt, da muss die Kirche beispielhaft vorangehen. Woran liegt es denn, dass unzähligen Reformen zum Trotz immer weniger Kölner*innen noch zur Kirche gehen? Ja sogar, Gott sei´s geklagt, immer mehr Kölner*innen aus der Kirche austreten? Es kann nur daran liegen, dass wir noch immer so rückständig sind, so phantasielos, unsere Kirchen „Kirchen“ zu nennen. Dabei haben wir doch grossartige Erfahrungen damit gemacht, ein anderes altbackenes Wort der Frömmigkeit zu modernisieren. Als niemand mehr zur „Abendandacht“ wollte, haben woke Kölner Kirchenmusiker angefangen, die Jugend der Stadt zum „Evensong“ zu rufen. Und alle, alle kamen.

Noch mehr werden kommen, wenn es uns gelingt, den altmodischen  Begriff „Kirche“ zu ersetzen durch ein neues flottes, pfiffiges Wort. Aber gibt es denn ein angloamerikanisches Wort, das besser klingt als Kirche? „Church“ sicher nicht, das klingt nach Queen Mum. Aus der generation Z kommt der Vorschlag, die Kirchen umzuwidmen in „chilling points“. Mir wäre ein generationenübergreifender Begriff lieber. Wie wär´s mit „hub“? Alte Christen kennen dieses Wort schon, weil sie auf ihren Flügen um die Welt im hub von Dubai umsteigen mussten. Die jüngeren Christen sind auf ihren abenteuerlichen Streifzügen durchs Internet alle schon mal auf Porn Hub gelandet. Schrecken sollte uns das nicht. Haben nicht auch nach dem Dreissigjähren Krieg die Jesuiten das verwahrlosten schlesische Volk wieder in die Kirchen gelockt, indem sie gängige Porno-Schlager mit frommen Texten unterlegten? Um uns ein bisschen abzusetzen von Porn Hub liegt ein schönes Adjektiv nahe: Statt „Kirche“ künftig „mystical hub“. Nimm am Sonntagmorgen deinen Enkel am Händchen: „Komm Noah! wir gehen zusammen zum Eucharist im mystical hub!“.

Und erst der Kölner Dom!

Millionenfach wird aus allen Kontinenten die Jugend der Welt zum Altar der Heiligen Drei Könige drängen, sobald sie umgetauft sind zu „Three High Cologne Spiritual Masters“ und ihre Gebeine nicht mehr in Kaiser Wilhelms altbackenem Dom liegen,  sondern im neuen „Cologne Premium High Spiritual Hub“.